Alarmierende Nachrichten zur Krankenhaus-Versorgung im Kreis Ahrweiler: Mechthild Heil MdB (CDU) fordert flexiblere Lösungen von Land und Träger
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil zeigt sich besorgt über die deutliche Verschlechterung der Krankenhausversorgung im Kreis Ahrweiler. Die Geburtshilfe-Station im Krankenhaus Maria Hilf Bad Neuenahr wird geschlossen, so erfuhr man letzte Woche. Von jetzt auf gleich müssen werdende Mütter in Krankenhäuser benachbarter Kreise und Städte zur Entbindung fahren. Kurz darauf die Meldung, dass das Krankenhaus St. Josef in Adenau vom gleichen Träger, der Marienhaus Kliniken GmbH, geschlossen werden soll.
„Das sind dramatische Nachrichten für die medizinische Versorgung in unserem ländlichen Raum“, so Mechthild Heil. „Mehr Effizienz durch Synergie bedeutet nicht, dass kleine Häuser im ländlichen Bereich aus rein wirtschaftlichen Gründen aufgegeben werden müssen. Die Verantwortung der großen privaten Träger liegt darin, die Stärken der großen und kleinen Häuser zusammen zu führen und Nachteile Einzelner damit auszugleichen. Von der Ampel in Land und Bund erwarte ich, dass sie ihre vollmundigen Versprechungen einhalten und die Menschen in unserer Heimat in der medizinischen Versorgung nicht abhängen. Versorgung muss Vorrang haben. Dazu gehören auch Anstrengungen, mehr Mediziner für eine Tätigkeit in ländlichen Räumen zu gewinnen.“ Die anstehenden Gespräche auf Kreisebene unter Einschluß des Trägers und der Landesregierung müssen nach Ansicht Heils das klare Ziel haben, eine stationäre Grundversorgung im Kreis Ahrweiler aufrecht zu erhalten. Dazu bedarf es flexibler Ansätze. Die starre Festlegung von Fahrzeiten zu anderen Geburtshilfestationen ausserhalb des Kreises Ahrweiler durch das Land helfe da nicht weiter. Nachdem die Gynäkologie in Adenau bereits vor geraumer Zeit geschlossen wurde, können im Kreis Ahrweiler nun keine Kinder mehr im Kreißsaal zur Welt gebracht werden.
Aktuelle Presse-Äusserungen von Sabine Anspach, Marienhaus Kliniken GmbH, wonach „unser Orden den Standort Adenau vor 160 Jahren gegründet hat“, klingen insofern für die Parlamentarierin ernüchternd. Mechthild Heil dazu: „Es ist unfassbar schade, dass sich ein katholischer Träger nach 160 Jahren aus rein wirtschaftlichen Gründen aus der Geburtshilfe und dem Standort Adenau zurückzieht. Der Orden wurde über all die Jahrzehnte von der Bevölkerung geschätzt und getragen. Das alles soll in Zukunft kein Wert mehr sein?“ Noch im Juni 2022 hieß es in einer Pressemitteilung des Trägers „Die Marienhaus-Gruppe freut sich, die Geburtshilfe und Gynäkologie in unserem Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr fortsetzen zu können. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag für die Zukunft des gesamten Ahrtals.“ Nach Auffassung Heils stehen nun alle Beteiligten in der Verantwortung, eine Lösung für die Standorte Bad Neuenahr-Ahrweiler und Adenau zu finden.