BerlinInfo Nr. 24 vom 18.01.2019
Liebe Leserinnen und Leser,
der Parlamentsbetrieb im neuen Jahr ist mit Schwung gestartet, aber das größte Thema kommt von außerhalb: der Brexit. Nachdem das britische Unterhaus am Dienstag den Austrittsvertrag zwischen der Europäischen Union und Großbritannien mit großer Mehrheit abgelehnt hat (die höchste Abstimmungsniederlage einer britischen Regierung im Parlament seit 1924!), ist die große Frage, wie es nun weiter geht. Alleine in der Einschätzung, welche Folgen dieser Parlamentsbeschluss hat, gehen aber die Einschätzungen bereits sehr weit auseinander. Eines dürfte sicher sein, das Risiko eines sog. „harten Brexit“, ohne jegliche vertragliche Vereinbarung, ist deutlich gestiegen. Viel Zeit bleibt nicht mehr bis zum 29. März, um einen Ausweg daraus zu finden.
Eines muss uns das Drama um den Brexit auf jeden Fall auch für die deutsche Politik lehren: Es reicht nicht, einfach nur „dagegen“ zu sein. Politik heißt zu gestalten, zusammenzuarbeiten, auf Andere zuzugehen und Kompromisse zu finden — das gilt ganz besonders auch auf europäischer Ebene. Alles das fehlt aber in Großbritannien in der Brexit-Debatte fast völlig. Man weiß dort nur, was man alles nicht will. Auch in Deutschland greift dieser destruktive Politikansatz um sich. Insbesondere an den rechten und linken Rändern, aber ich beobachte diesen Trend leider auch in der Mitte. Wer wissen möchte, wohin dieses Politikverständnis führt, sieht es jetzt in Großbritannien. Tragen wir dafür Sorge, dass es in Deutschland nicht so weit kommt!
Ihnen und Ihren Lieben ein erholsames Wochenende
Ihre
Mechthild Heil
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