Griechische Winzer besuchen Ahrtal – „Know-how-Transfer“ bei Weinbau und Tourismus — Mechthild Heil MdB: Vielfältige Eindrücke „im Gepäck“ sollen Verbesserungen in kleinen Schritten bringen
Eine achtköpfige Delegation aus Nordgriechenland besuchte jetzt auf Initiative der CDU-Bundestagsabgeordneten Mechthild Heil das Ahrtal, um sich über Weinbau- und Tourismusstrategien zu informieren. Hintergrund der Visite ist der seit etwa zwei Jahren laufende sogenannte „Know-how-Transfer“ zwischen Deutschland und Griechenland, mit dem seitens der Bundesregierung versucht wird, deutsches Wissen in verschiedenen Bereichen in das krisengeplagte Land im Süden Europas zu transferieren. Federführend für diese Aktivitäten ist der Griechenlandbeauftragte der Bundeskanzlerin, Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel im Bundesministerium für „Arbeit und Soziales“. Mechthild Heil nimmt als Wahlkreisabgeordnete an diesem Austausch teil, wobei insbesondere Weinbau und Tourismus als „starke“ Wirtschaftszweige der Region zu den Schwerpunktgebieten zählen. Maria Vassiliadou vom Verbindungsbüro der deutsch-griechischen Versammlung in Thessaloniki und Michael Schneider, Leiter des Wahlkreisbüros von Mechthild Heil, zeichneten für den jetzt absolvierten fünftätigen Delegationsbesuch verantwortlich. Die Gäste aus Nordgriechenland sind allesamt fachkundige Winzer, die aus der Weinbauregion Naoussa, aus Thessaloniki, Vergina und vom Olymp stammen. Wichtige Eindrücke sammelte man bei vier Weinmachern des Ahrtals, nämlich im Weingut Sonnenberg in Bad Neuenahr, bei der Winzergenossenschaft Mayschoß, im Weingut Jean Stodden in Rech sowie im Weingut Burggarten in Heppingen. Nach dem wichtigen Meinungsaustausch über Rebsorten, Anbau- und Kellertechnik stand insbesondere die strategische Ausrichtung des Ahrtals auf Qualitätsweinproduktion sowie die Verzahnung mit Touristikern, Hoteliers, Gastronomen und der kommunalen Ebene im Mittelpunkt des Dialogs. Oliver Piel vom Ahrtaltourismus sowie Paul Gieler und Dr. Gerhard Kreuter vom Gesprächskreis „Ahrwein“ hatten den Griechen zuvor einen Gesamtüberblick über das Weinbaugebiet Ahr und seine Besonderheiten verschafft.Von besonderem Interesse war auch die Begegnung mit dem Geschäftsführer von htc-Reisen im Innovationspark Grafschaft, Michael Kubath, der viele Informationen vermittelte, welche Erwartungen deutsche Qualitätstouristen an Angebote im Zusammenhang mit „Wein“ haben. Kreissparkassendirektor Dieter Zimmermann beschrieb die Mechanismen der Zusammenarbeit von Bank und Winzern im Ahrtal, wobei auch der geplante Aufbau eines griechischen Sparkassensystems ab 2014 viel Gesprächsstoff bot. Julia Bertram, bis zum September 2013 noch Deutsche Weinmajestät, berichtete über die Möglichkeiten, mittels der Einrichtung „Weinkönigin“ die örtliche, regionale und nationale Weinvermarktung zu fördern. In Griechenland sind Weinköniginnen bislang völlig unbekannt. Schließlich trugen Ingrid Näkel-Surges und Manfred Wolff vom „Weindorf Dernau“ über die Strategien einer örtlichen Fremdenverkehrsorganisation im Ahrtal vor.„Wie geht es weiter“, so die spannende Frage bei allen Beteiligten nach ereignisreichen fünf Tagen im Ahrtal mit einem dicht gedrängten Besuchsprogramm, das die gesamte Breite der weintouristischen Angebote und Strategien abdeckte. Michael Schneider, der schon mehrfach in Griechenland bei Delegationsbesuchen und Konferenzen die Aktivitäten im Ahrtals präsentierte, sieht eine „Politik der konkreten Schritte“ als den erfolgversprechenden Weg an. „Wir brauchen dort dringend Aktivposten, die neue Wege gehen und vor allem die bislang schmerzhaft fehlende Vernetzung der Weinbau- und Tourismus-Akteure voranbringen sowie die Kommunen Griechenlands als bislang fast völlig fehlende Teilnehmer bei diesen Bemühungen aktivieren“. Dies gehe nur, so Schneider, durch Pioniergeist und mutiges Voranschreiten bei dem, was man als richtig erkennt. „Wir sind dankbar“, so Mechthild Heil MdB in Ihrer Bewertung, „dass fast alle unsere deutschen Gesprächspartner bei diesem Besuch bekundet haben, dass sie auch in Zukunft bereit sind, den deutsch-griechischen Know-how-Transfer weiter zu unterstützen.“