Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil fordert bessere Kennzeichnung bei Homöopathika — Homöopathische Mittel müssen besser gekennzeichnet werden
Die Bundestagsabgeordnete und Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion fordert mehr Transparenz bei Homöopathika, denn „gerade wenn Menschen krank sind, sind sie besonders verletzlich und anfällig für alternative Heilsversprechen“. Das koste dann nicht nur unnötig Geld, sondern habe manchmal sogar fatale gesundheitliche Folgen, weil dringend notwenige medizinische Behandlung nicht oder zu spät erfolgt, warnt Mechthild Heil. Samuel Hahnemann hat Ende des 18. Jahrhunderts die homöopathische Lehre begründet. „Sein Ansatz war zu der damaligen Zeit sogar sehr modern, wenn man bedenkt, dass in der Schulmedizin noch der Aderlass gang und gäbe war“, betont die Abgeordnete. Die Theorie, die dahinter stecke, sei dann aber doch abenteuerlich. So werden zum Beispiel Reste der Berliner Mauer „verschüttelt“, um daraus Globuli zu gewinnen, die gegen Blockaden helfen. Andere Ursprungsstoffe sind noch unappetitlicher, zum Beispiel excrementum canis, also Hundekot. Ralf Dissemond, Vorsitzender des Verbandes klassischer Homöopathen Deutschlands versuchte zu beruhigen: im Endprodukt sei ja ohnehin kein Molekül des Ausgangsstoffs mehr enthalten. „Hier halte ich doch Aufklärung für angebracht“, betont Mechthild Heil. Die lateinische Beschriftung der homöoparthischen Mittel sei für die meisten Verbraucher nicht verständlich. Hinzu komme, dass durch die Apothekenpflicht und die Tatsache, dass einige Krankenkasse die Kosten für homöopathische Behandlungen übernehmen, manche Verbraucher homöopathische Mittel für ebenso wirksam wie schulmedizinische Medikamente halten. Das könne im Einzelfall schwerwiegende Folgen haben. „Ich halte es deshalb für wichtig, dass mindestens zusätzlich zu der lateinischen Beschriftung auf homöopathischen Mitteln eine deutsche Übersetzung vorhanden sein muss“, fordert Mechthild Heil.