Heidelberger Studie bestätigt umfassend Spät- und Folgeschäden von Contergangeschädigten — Mechthild Heil MdB (CDU) begrüßt die Aufstockung der staatlichen Leistungen für Contergangeschädigte
Der Bundestagsausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat jetzt beschlossen, die staatlichen Leistungen für Contergan Geschädigte um 120 Millionen Euro aufzustocken. Grund hierfür war eine kürzlich erschienene Langzeitstudie der Universität Heidelberg, die die erhebliche Beeinträchtigung durch Spät- und Folgeschäden bei Contergan-Geschädigten bestätigte. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Mechthild Heil begrüßt diesen Schritt ausdrücklich, da sich auch aus ihrem Wahlkreis Betroffenen direkt an sie mit der Bitte um Unterstützung gewandt hatten. Mechthild Heil freut sich über die zugesagte Unterstützung: „Durch eingeschränkte Bewegungsmuster wie fehlende Gelenke oder Gliedmaßen haben sich Contergan-Opfer andere Bewegungsmuster aneignen müssen. Sie haben gelernt, mit schweren Beeinträchtigungen weitgehend selbstständig zu leben. Dies ist für den Körper eine hohe Belastung und hat in jungen Jahren bereits zu Verschleißerscheinungen geführt. Contergan ‑Geschädigte müssen oft schlimme, chronische Schmerzen und Bewegungseinschränkungen ertragen. Ohne die nötigen Zuschüsse müssten sie viele Einschränkungen ihrer Lebensqualität hinnehmen. Durch das Geld soll es Betroffenen künftig weiterhin ermöglicht werden, ein selbstständiges Leben zu führen.“ Die Professoren und Ärzte haben bei den Betroffenen schwere Arthrosen, Verschleißerscheinungen, Muskel- und Sehnenschwächen sowie Schmerzen als Folgeerscheinung durch die Conterganschädigung diagnostiziert. Die Anhörung bestätigte außerdem große Defizite bei Hilfestellungen im medizinischen, pflegerischen und physiologischen Bereich. So bezahlen Krankenkassen zum Beispiel keine Behandlungen, die durch die besonderen Umstände anfallen. 870 Personen wurden schriftlich befragt, fast 300 Betroffene haben per Interview über ihre Situation berichtet. Knapp 150 Betroffene wohnten der öffentlichen Anhörung in Berlin bei.