18. Okto­ber 2024

Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz der Ampelregierung in Berlin: Mechthild Heil MdB (CDU) kritisiert gefährlichen Blindflug bei der aktuellen Krankenhausreform

In die­ser Sit­zungs­wo­che hat der Deut­sche Bun­des­tag mit den Stim­men der Ampel-Frak­­tio­­nen das Krankenhausversorgungs­verbesserungsgesetz (KHVVG) beschlos­sen. Dazu erklärt die CDU-Bun­­des­­tags­­a­b­­ge­or­d­­ne­­te Mecht­hild Heil: „Die Kran­ken­haus­re­form der Ampel ist nichts ande­res als ein gefähr­li­cher Blind­flug. Kein Abge­ord­ne­ter, der heu­te für die­ses Gesetz gestimmt hat, kann kon­kret sagen, wie sich die Reform auf die Kran­ken­häu­ser in sei­nem Wahl­kreis aus­wir­ken wird. Die Reform der Ampel wur­de pha­sen­wei­se kom­plett an den 16 Bun­des­län­dern und den Kom­mu­nen vor­bei kon­zi­piert, obwohl die Län­der laut Grund­ge­setz für die Kran­ken­haus­pla­nung zustän­dig sind. Auch die gut 1.800 Kli­ni­ken als Haupt­be­trof­fe­ne hat die Ampel beharr­lich igno­riert. Uns als Oppo­si­ti­on hat die Ampel in den ent­schei­den­den Tagen der Bera­tun­gen wich­ti­ge Infor­ma­tio­nen zur Aus­wir­kungs­ana­ly­se sogar absicht­lich vor­ent­hal­ten. Einem sol­chen Umgang im Par­la­ment und mit den Län­dern kön­nen wir als Uni­on nicht zustimmen.“

Heil ver­weist dabei auch auf die Ver­wer­fun­gen der Kran­ken­haus­land­schaft der letz­ten Jah­re in ihrem Wahl­kreis Ahr­wei­ler / May­en. Die Schlie­ßung des Kran­ken­hau­ses Ade­nau und die Still­le­gung wich­ti­ger Abtei­lun­gen im Kran­ken­haus Bad Neu­en­ahr-Ahr­­wei­­ler, ein­schließ­lich der Geburts­hil­fe, waren her­be Rück­schlä­ge. Auch die Finanz­pro­ble­me sowie ein erfor­der­li­ches Sanie­rungs­kon­zept des Gemein­schafts­kli­ni­kums Mit­tel­rhein im Kreis May­en-Koblenz sowie angren­zen­den Städ­ten und Land­krei­sen ist ein deut­li­ches Indiz für die Schief­la­ge der Kran­ken­häu­ser in der Regi­on. Zuletzt wur­den die­se struk­tu­rel­len Pro­ble­me von der Geschäfts­lei­tung des Ander­na­cher Kran­ken­hau­ses ein­drück­lich in der FAZ arti­ku­liert. Eine zukünf­ti­ge Kran­ken­haus­struk­tur muss die Qua­li­tät und die Ver­sor­gung vor Ort ver­bes­sern, statt sie zu gefähr­den, so Heil. Die jet­zi­ge Reform auf Bun­des­ebe­ne wird erst ab 2027 finan­zi­el­le Wir­kun­gen ent­fal­ten, bis dahin dro­hen wei­te­re Insol­ven­zen von Kli­ni­ken. Ein von der CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on gefor­der­tes Vor­schalt­ge­setz, um die­sen kri­ti­schen Zeit­raum zu über­brü­cken, wur­de von den Ampel­frak­tio­nen abgelehnt.

Die CDU-Abge­­or­d­­ne­­te weist auf die Schwach­punk­te des Geset­zes­werks hin: „Bei der Finan­zie­rung macht sich die Bun­des­re­gie­rung einen schlan­ken Fuß. Die Kos­ten sol­len zur Hälf­te die Län­der und die Bei­trags­zah­ler leis­ten, dadurch wer­den die Kas­sen­fi­nan­zen wei­ter belas­tet, neue sub­stan­zi­el­le Bei­trags­er­hö­hun­gen sind bereits ange­kün­digt. Auch sind bun­des­wei­te Rege­lun­gen für ange­bo­te­ne Leis­tun­gen und Qua­li­täts­vor­ga­ben zu starr, um den regio­na­len Beson­der­hei­ten Rech­nung zu tra­gen. Hier wäre mehr Fle­xi­bi­li­tät für die Län­der ange­bracht gewe­sen. Auch die zusätz­li­chen Büro­kra­tie­vor­ga­ben sind erheb­lich, sie wer­den Mehr­auf­wand für das medi­zi­ni­sche Per­so­nal zulas­ten der Zeit für die Pati­en­ten mit sich bringen.“