24. Novem­ber 2023

De facto Berufsverbot für Weinbau abgewendet — Mechthild Heil: EU-Pflanzenschutzverordnung vom Tisch

Die Ver­nunft hat sich durch­ge­setzt”, fasst Mecht­hild Heil die Ent­schei­dung in Straß­burg zusam­men. Das EU-Par­la­­ment hat den Vor­schlag der Euro­päi­schen Kom­mis­si­on zur nach­hal­ti­gen Ver­wen­dung von Pflan­zen­schutz­mit­teln abgelehnt.

Das kam über­ra­schend. Sind aber groß­ar­ti­ge Nach­rich­ten für die Win­ze­rin­nen und Win­zer im Wahl­kreis“, freut sich die hei­mi­sche Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te Heil. Denn pau­scha­le Reduk­ti­ons­ver­pflich­tun­gen bis hin zu Pflan­­zen­­schut­z­­mi­t­­tel-Kom­­p­let­t­­ver­­­bo­­ten in bestimm­ten Gebie­ten, hät­ten für vie­le Win­ze­rin­nen und Win­zer zu einem de fac­to Berufs­ver­bot geführt. Exis­ten­zen hät­ten auf dem Spiel gestan­den. Auch die Land­wir­te wären mas­siv betrof­fen gewe­sen. Bei Annah­me der Ver­ord­nung hät­ten rund ein Drit­tel der deut­schen Reb­flä­che, die im Jahr 2022 bei 103.391 Hekt­ar lag und von einer gro­ßen Arten­viel­falt geprägt ist, nicht mehr exis­tenz­si­chernd bewirt­schaf­tet wer­den können.

Dass die geplan­te Ver­ord­nung jetzt schon vom Tisch ist, war alles ande­re als abseh­bar“, weiß Mecht­hild Heil und zeigt sich erleich­tert, dass es nun nicht mit den soge­nann­ten Tri­­log-Ver­­han­d­­lun­­gen wei­ter­geht. Dort hät­ten die EU- Mit­glieds­staa­ten noch Ein­fluss auf die Ver­ord­nung neh­men kön­nen. Vor­sorg­lich hat­ten die Abge­ord­ne­te Mecht­hild Heil und ihre Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der CDU-Lan­­des­­grup­­pen Rhein­­land-Pfalz und Saar­land sich dar­um bereits vor eini­gen Wochen mit einem Brand­brief an Bun­des­land­wirt­schafts­mi­nis­ter Özd­emir gewandt und Pla­nungs­si­cher­heit für die Win­zer und Land­wir­te gefordert.

Auch die CDU/C­­SU-Bun­­des­­tags­­frak­­ti­on hat­te auf die dro­hen­de Gefahr im Deut­schen Bun­des­tag hin­ge­wie­sen und appel­liert, den Fort­be­stand des deut­schen Wein­baus zu schüt­zen. Geär­gert hat­te sich Mecht­hild Heil dar­über, dass in der Debat­te von Tei­len der Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen der Ampel­ko­ali­ti­on über­haupt nicht aner­kannt wor­den war, wie weit die deut­schen Win­ze­rin­nen und Win­zer bereits in der Pflan­zen­schutz­mit­tel­re­duk­ti­on vor­an­ge­gan­gen sei­en. Eine nach­hal­ti­ge Ver­wen­dung steht für den Berufs­stand dabei gar nicht in Fra­ge. „Es geht nur mit den Win­zern und Land­wir­ten und nicht gegen sie. Das hat jetzt auch die Mehr­heit der EU-Par­la­­men­­ta­ri­er mit der Ableh­nung der EU-Ver­­or­d­­nung klar­ge­stellt. Natur­schutz und Land­be­wirt­schaf­tung funk­tio­nie­ren nur mit­ein­an­der“, resü­mier­te Mecht­hild Heil abschließend.