22. Okto­ber 2015

Mechthild Heil (CDU) hält Festhalten an der lebenslangen Freiheitsstrafe für Mord für unverzichtbar — Reform der Tötungsdelikte nicht zwingend notwendig

In der letz­ten Woche hat die Exper­ten­grup­pe zur ”Über­ar­bei­tung der Tötungs­de­lik­te” ihre Arbeit im Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Jus­tiz und für Ver­brau­cher­schutz (BMJV) abge­schlos­sen. Die Grup­pe hat sich mit der Fra­ge beschäf­tigt, ob und wie Tötungs­de­lik­te, ins­be­son­de­re der Mord­pa­ra­graf, refor­miert wer­den soll­ten. Die Ergeb­nis­se der Bera­tung wur­den vom Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um ver­öf­fent­licht. Dazu sagt die Abge­ord­ne­te Mecht­hild Heil: ”Ich sehe aktu­ell kei­nen aku­ten Hand­lungs­be­darf für eine Reform der Tötungs­de­lik­te. Was auf jeden Fall blei­ben muss, ist das Fest­hal­ten an der lebens­lan­gen Frei­heits­stra­fe und der Unver­jähr­bar­keit von Mord. Denn dies ent­spricht dem Gerech­tig­keits­emp­fin­den unse­rer Gesellschaft.”Schon heu­te kann das Gericht in Aus­nah­me­fäl­len von lebens­lan­ger Stra­fe abwei­chen, wenn das Ver­schul­den des Täters als gering ange­se­hen wird, wie bei­spiels­wei­se bei den ”Haus­ty­ran­nen­fäl­len”. ”Die Gerich­te leis­ten hier über­aus gute Arbeit und kön­nen schon heu­te auf beson­ders gela­ger­te Fäl­le reagie­ren. Jede Reform des aktu­el­len Sys­tems wird sich dar­an mes­sen müs­sen, ob sie wirk­lich bes­se­re Ergeb­nis­se lie­fert als die heu­ti­ge Rechts­spre­chungs­pra­xis”, zeigt sich Mecht­hild Heil überzeugt.