Thelen baut auf weitere gute Entwicklung der Klinik Nette-Gut — Konjunkturpaket ermöglicht Modernisierung der Unterbringung
Auf Anregung von Hedi Thelen, MdL und sozialpolitische Sprecherin der CDU Landtagsfraktion aus Plaidt, besuchten kürzlich der rechtspolitische Sprecher der Fraktion Dr. Axel Wilke aus Speyer und Vertreterinnen und Vertreter der CDU Kommunalpolitik die Klinik Nette-Gut in Andernach. Neben dem Geschäftsführer des Landeskrankenhauses Dr. Gerald Gaß standen das komplette Direktorium der Klinik Nette-Gut für forensische Psychiatrie den CDU-Politikern zum Gespräch zur Verfügung.Nach etwa einem Jahr Inbetriebnahme des Neubaus vom März 2008, mit dem 90 Behandlungsplätze errichtet wurden, konnten alle Beteiligten von guten Erfahrungen berichten. Insgesamt stehen der Klink jetzt 390 Behandlungsplätze zur Verfügung. Finanziert mit Geldern aus dem Konjunkturpaket des Bundes soll auf dem Gelände des Nette-Guts ein weiterer Neubau entstehen. Der Neubau mit 60 Betten soll keine zusätzlichen Patientenplätze als Erweiterung schaffen, sondern soll die Unterbringungssituation in den Gebäuden entspannen die bis 1972 erbaut wurden. In diesen Gebäuden können mit zum Teil Fünf- oder Sechsbettzimmern die Bestimmungen zur Unterbringung zur Zeit nicht erfüllt werden. Die Patientenzahl ist mit rund 355 stationären Patienten und ca. 30 beurlaubten Patienten seit 2005 relativ stabil und eine Aufstockung der Bettenzahl deshalb auch nicht geplant.Weiterhin soll eine Mehrzweckhalle gebaut werden, die in erster Linie als Sporthalle genutzt werden soll. Neben der therapeutischen Nutzung bietet diese Sporthalle gerade bei schlechtem Wetter eine zusätzliche Freizeitgestaltungsmöglichkeit für die Patienten, die im Rahmen des Lockerungssystems Ausgang innerhalb des Geländes haben.Durch das angesprochene Lockerungssystem mit verschiedenen Lockerungsstufen, von Freigang auf dem Gelände bis hin zum unbegleiteten Ausgang außerhalb des Geländes oder sogar Urlaub, soll die Resozialisierung der Patienten unterstützt werden. Die Entscheidung über die Lockerungsstufen wird zwischen den betreuenden Fachkräften sorgfältig abgewogen. Der Schutz der Bevölkerung vor erneuten Straftaten wird dabei nicht vernachlässigt. Die Behandlung in der Klinik dient der Besserung und Sicherung der psychisch kranken Rechtsbrecher. Die Patienten waren zum Zeitpunkt ihrer Tat nicht oder nur bedingt schuldfähig, weshalb sie vom Gericht statt ins Gefängnis in die Klinik Nette-Gut eingewiesen wurden. Mit einer Rückfallquote von Zwanzig bis Fünfundzwanzig Prozent liegt das Nette-Gut deutlich unter den Werten von Strafvollzugsanstalten. Dort liegt die Rückfallquote meist zwischen Sechzig und Achtzig Prozent. „Erfolgreiche Therapie ist die beste Form der Sicherung“, so der ärztliche Direktor Wolfram Schumacher-Wandersleb. Dabei wirkt sich die forensisch-psychiatrische Institutsambulanz, die eine nachgehende Betreuung sicherstellt, äußerst positiv aus. Der Pflegedirektor Werner Stuckmann konnte belegen, dass die Rückfallquote der ambulant Betreuten noch einmal deutlich geringer ist als der übrigen Entlassenen. „Diese geringen Rückfallquoten sprechen offensichtlich für eine gute Arbeit in der Klinik aber auch für einen engen Zusammenhang zwischen Personalausstattung und damit einhergehenden Betreuungsmöglichkeiten und besseren Resozialisierungserfolgen“, so der rechtspolitische Sprecher Dr. Axel Wilke. „Bei einer deutlich niedrigeren Personalausstattung in den normalen Justizvollzugsanstalten können ähnliche Zahlen sicher nicht erreicht werden“, so Dr. Wilke abschließend.